Das Geheimnis der Selbstwahrnehmung
Viele Symptome und Krankheiten entstehen und verschlimmern sich dadurch, dass wir uns selbst übergehen. Wir wollen alles über das Denken kontrollieren und haben die Verbindung zu unseren körperlichen Kräften und Ressourcen verloren. Wir können die Signale des Körpers nicht mehr wahrnehmen.
In unserer kopf- und denkgesteuerten Gesellschaft ist die fehlende Aufmerksamkeit für Körpersignale weit verbreitet. Unsere Tätigkeiten und Pflichten füllen uns so aus, dass wir nicht mehr wahrnehmen, wie es uns selbst geht.
Raus aus dem Kopf - rein in den Körper
KomplementärTherapeutische Übungen und Behandlungen fördern gezielt Ihre Selbst- und Körperwahrnehmung. Alle Methoden der KomplementärTherapie basieren auf einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit. Neben körperlichen werden auch seelisch-geistige und soziale Dimensionen von Gesundheit mit einbezogen.
Wir stellen Ihnen hier Tipps und Übungen für den Alltag aus dem Bereich der Terapia del respiro vor:
(c) unsplash
Nehmen Sie sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen. Hören Sie in sich hinein:
Machen Sie eine Pause! (© unsplash.com)
Unterdrückte Gefühle und nicht wahrgenommene Bedürfnisse verursachen Spannungen im Körper, die auf Dauer zu Beschwerden und Krankheiten führen können.
Lassen Sie sich Zeit, Ihre Gefühle wahrzunehmen, wenn Sie in sich hineinhören. Suchen Sie nach Wegen, den schwierigen Gefühlen wie Trauer, Schmerz und Wut einen Raum und einen Ausdruck zu geben. Sprechen Sie über Ihre Gefühle.
Nehmen Sie wahr, welche Bedürfnisse mit ihren Gefühlen verbunden sind.
Spüren Sie, was Sie wirklich brauchen und welches Ihre Bedürfnisse sind.
Wenden Sie sich auch diesen Bedürfnissen zu.
Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse! (© unsplash.com)
Wir haben meist die Angewohnheit uns permanent selbst zu kritisieren.
Oft liegt der Fokus unserer Wahrnehmung auf unseren „Fehlern“ und auf dem was in unserem Leben nicht funktioniert.
Machen Sie sich aktiv bewusst, was es Positives gibt in Ihrem Leben und was Sie selber Gutes bewirken. Seien Sie nachsichtig und liebevoll mit sich.
Schenken Sie sich selbst öfter ein Lächeln.
Seien Sie liebevoll mit sich! (© unsplash.com)
Stärken Sie Ihre Seele, indem Sie Meditation und Achtsamkeitsübungen praktizieren.
Übung: Atemmeditation
Nehmen Sie Ihre Atembewegung achtsam wahr.
Dies können Sie im Stehen, Sitzen oder Liegen tun: Die Hand auf den Bauch legen und beobachtend wahrnehmen, wie sich der Bauch im Einatmen vorwölbt und im Ausatmen wieder zurückschwingt. Stellt sich Ruhe ein? Lassen Sie Ihren Atem bewusst fliessen.
Finden Sie Ruhe und Gelassenheit (© unsplash.com)
Entspannen Sie regelmässig. Bauen Sie kleine Entspannungspausen von ein paar Minuten in Ihren Alltag ein. Dehnen Sie sich, lockern Sie Schultern, Nacken, Kiefer und den ganzen Körper. Gähnen Sie ausgiebig. Machen Sie Atem- und Bewegungsübungen.
Übung: Befreien Sie sich bewusst von Anspannung
Dehnen und lockern Sie Ihren Körper
(© Atemfachverband Schweiz, AFS)
Sagen Sie „nein“ zu Dingen, die für Sie unstimmig sind. Es ist wichtig, sich abgrenzen zu können und nicht blind alles zu erfüllen, was an Ansprüchen an Sie herangetragen wird.
Grenzen Sie sich ab!
(© Atemfachverband Schweiz, AFS)
Haben Sie keine Scheu, sich professionelle Hilfe zu holen.
Wenn Sie Sorgen und Probleme haben, sprechen Sie mit jemandem.
Bemerken Sie körperliches Unwohlsein und Krankheitssymptome oder leiden Sie unter psychischen Symptomen wie beispielsweise Ängsten?
Warten Sie damit nicht zu lange.
Eine gute schulmedizinische Versorgung ist wichtig. In vielen Fällen ist aber auch eine komplementärtherapeutische Massnahme hilfreich und sinnvoll.
Holen Sie sich professionelle Unterstützung!
(© IDA - Verband für Rolfing & Strukturelle Integration Schweiz)
Autoren:
Katharina Miesch und Susanne Wagner, Atemfachverband Schweiz, AFS